Regenwasser sammeln: Alles, was du wissen musst

Regenwasser ist eine wertvolle Ressource, die wir nicht einfach ungenutzt versickern lassen sollten. Es bietet viele Vorteile, wie zum Beispiel die Bewässerung von Pflanzen und die Nutzung im Haushalt. Doch wie kann Regenwasser am besten genutzt werden und welche Faktoren sollten beachtet werden? Das Umweltbundesamt gibt wertvolle Tipps und Hinweise zur richtigen Nutzung von Regenwasser.

In diesem Artikel werden wir uns mit verschiedenen Aspekten beschäftigen, wie dem Bewässern von Pflanzen, der geeigneten Nutzung von Dachflächen, dem Versickern von Regenwasser im Boden, der Nutzung von Regenwasser im Haushalt und der hygienischen Aspekte von Regenwasser. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie Regenwasser richtig nutzen können.

Pflanzen mit Regenwasser bewässern

Das Umweltbundesamt empfiehlt die Nutzung von Regenwasser zur Bewässerung von Pflanzen, Bäumen, Obst und Gemüse in Haus und Garten. Eine einfache Möglichkeit, Regenwasser im Garten zu nutzen, besteht darin, das vom Dach abfließende Regenwasser in einer Regentonne zu sammeln.

Laut dem Umweltbundesamt eignet sich das weiche Regenwasser besonders gut für Pflanzen im Garten und wird von vielen Pflanzenarten besser vertragen als hartes Trinkwasser. Rhododendren und Geranien sind dafür gute Beispiele. Auch Gartenteiche können mit Regenwasser gefüllt werden, ohne dass es hygienische Bedenken gibt.

Welche Dachflächen sind für die Bewässerung mit Regenwasser geeignet?

Das Umweltbundesamt empfiehlt: Nutzen Sie ausschließlich Regenwasser, das von geeigneten Dachflächen in Ihre Regentonne fließt. Nicht alle Dachmaterialien eignen sich für die Nutzung von Regenwasser im Garten. Insbesondere Dächer aus Kupfer oder Zink können lösliche und unlösliche Metallverbindungen ins Regenwasser abgeben, die die Umwelt belasten können.

Bitumenabdichtungen von Dächern mit Teerpappe können zudem Biozide freisetzen, wodurch eine Nutzung des Regenwassers von diesen Flächen unbedingt vermieden werden sollte.

Regenwasser im Boden versickern lassen

Das Bundesumweltamt betont, dass Regenwasser eine wichtige Ressource darstellt und zur Regeneration von Grundwasserspeichern beiträgt. Leider sind jedoch Flächenversiegelungen und Umweltverschmutzung eine große Bedrohung für diese Ressource. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Regenwasser gezielt zu versickern, um die Umwelt zu schützen.

Wenn das Regenwasser von normalen Dachflächen abläuft, kann es ohne Vorbehandlung versickern. Allerdings muss bei bestimmten Flächen wie Hofflächen, Dachflächen und Parkplätzen in Gewerbe- und Industriegebieten geprüft werden, ob das abfließende Niederschlagswasser mit Schadstoffen belastet ist.

Böden mit hohem Tonanteil sind nicht optimal für eine Versickerung geeignet, da das Wasser hier stauen kann. In solchen Fällen können technische Möglichkeiten zur Regenwasserversickerung genutzt werden, um den Boden auszugleichen.

Regenwasser im Haushalt nutzen

Das Umweltbundesamt betont, dass die Nutzung von Regenwasser im Haushalt mittlerweile technisch ausgereift ist und ein Regelwerk existiert. Laut Trinkwasserverordnung (§ 17) ist es wichtig, eine Sicherungseinrichtung zu installieren, um zu verhindern, dass sich das Regenwasser mit dem Trinkwasser vermischt. Außerdem müssen die Leitungen farblich gekennzeichnet sein, um deutlich zu machen, dass sie kein Trinkwasser führen.

Wenn Regenwassernutzungsanlagen vorschriftsmäßig geplant, erbaut und betrieben werden, sowie regelmäßig gewartet und hygienisch überprüft werden, sind sie auch nach längerer Betriebszeit hygienisch unbedenklich. Beanstandungen treten häufig auf, wenn notwendige Wartungsarbeiten nicht durchgeführt werden. Es liegt also in der Eigenverantwortung der Betreiber, Regenwassernutzungsanlagen regelmäßig zu überwachen und zu pflegen.

Wie hygienisch ist Regenwasser?

Das Umweltbundesamt gibt an, dass die hygienische Qualität von Regenwasser oft die Anforderungen an Badegewässer erfüllen kann, jedoch nicht mit der von Trinkwasser vergleichbar ist. Die hygienischen Risiken der Regenwassernutzung sind je nach Nutzung unterschiedlich. Regenwasser für die Toilettenspülung birgt keine Infektionsgefahr und eine doppelte Leitungsführung ist in der Regel nicht erforderlich.

Bei der Nutzung von Regenwasser zum Wäschewaschen können durch Temperatur und Waschmittel zwar gesundheitsgefährdende Keime abgetötet werden, jedoch besteht bei den anschließenden Spülungen mit kaltem Wasser die Gefahr, dass Keime in die Wäsche übertragen werden. Eine geeignete Aufbereitung des Wassers oder anschließendes Bügeln der Wäsche kann das Risiko minimieren. Personen mit einem geschwächten Immunsystem sollten jedoch kein Risiko eingehen.

Quelle: Umweltbundesamt.de

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